Ronin (Daisuke Itō)

Am 18.6.2031 erblickt Daisuke als zweiter Sohn des Trollpaars Tomiko und Kentaro Itō das Licht der Welt. Seine frühe Kindheit in den (Meta-)Slums von Tokio war wenig erwähnenswert.

Geschichte

>>>>>[Vermutlich war das Leben typisch für ein besseres Leben im Armenviertel von Tokio. Mutter nahm Natsuo und mich oft mit zur Arbeit zum Markt, während Vater lange am Hafen arbeitete. Ich erinnere mich noch an meinen fünften Geburtstag, als wir alle zusammen in den Park gingen. Ein schöner Name für ein Stück überwachsene Bauruine das von Vielen als Erholungsgebiet genutzt wurde. Vater hatte den ganzen Tag über Zeit für uns. Es war der Tag bevor alles anders werden sollte.]<<<<<
- Ronin

Eine Gruppe von menschlichen Jugendlichen zog am 19.6.2036 durch Tokio wo sie an verschiedenen Stellen rassistische Anschläge begingen. Der Brandsatz am Hafen verletzte Kentaro Itō so schwer, dass er auch nach mehreren Wochen Krankenhausaufenthalt nicht mehr in der Lage war seinen rechten Arm zu bewegen. Zusammen mit den restlichen Folgeschäden verlor er den Job als Hafenarbeiter. Die Suche nach Alternativen erwies sich schwierig für einen behinderten Troll in Japan. Zusätzlich verstärkte sich so seine Verbitterung.

Am Markt ergab sich im Laufe der Zeit immer öfter die Möglichkeit für kleine Botenjobs für Natsuo und Daisuke. Keiner der beiden verstand wirklich, dass sie illegales für die lokalen Yakuza durchführten, aber der Zusatzverdienst war wichtig für die Familie. Immerhin kümmerten sich die Yakuza um die Ihren und halfen nicht nur bei Problemen, sondern sorgten sogar dafür, dass die Kinder auf dem Markt ein wenig Grundbildung bekamen. Mit der Fähigkeit zu Lesen begann Daisuke in freien Minuten alte japanische Folklore zu konsumieren, ein Hobby, das sowohl bei der Mutter als auch den Yakuza gut ankam.

>>>>>[Die erste Erzählung fand ich in einem Buch, einem echten Buch, das einer der gut gekleideten Yakuza dabei hatte. Es war eine Sammlung von Geschichten über Momotarō. Ich habe das komplette Buch gelesen, während Natsuo für eine Stunde weggegangen ist. Heute würde ich fast vermuten, dass er da schon Schläger-Jobs angenommen hatte. Aber die Heldengeschichten von alten Kriegern, wie Imagawa Sadayo, fand ich schon damals besser. Wer mag keine Geschichten von glorreichen Helden. Und man konnte viel von diesen Helden lernen. Über den Weg des Kriegers, die Pflicht, die Ehre und dass auch das alles nicht alles ist. Ein guter Krieger muss auch ein guter Künstler sein. All das muss mich stark geprägt haben. Und doch muss ich mich fragen, ob die Geschichten von vor 700 Jahren heute noch ihre Gültigkeit haben.]<<<<<
- Ronin

Nachdem Daisuke langsam die Machenschaften der Yakuza mehr und mehr verstand und sah wie sie die Ideale der alten Samurai pervertierten, versuchte er sich abzuwenden. Durch den Griff den die Yakuza um seine Familie hatte war dies nicht einfach. Als er 16 wurde schaffte er es in eine Konzern-Einheit von Fuchi aufgenommen zu werden. Dass es sich hier um ein Experiment handelte, um zu sehen, ob kleine Trupps aus ausschließlich Metamenschen eine gute Möglichkeit ist, sich die körperlichen Fähigkeiten von vor allem Orks und Trollen zur Nutze zu machen, ohne dass die normalen Menschen mit ihnen abgeben müssen.

>>>>>[Es war wie ein Traum, als ich zum ersten Mal die Räume von IntSec betrat. Alles was sauber; es roch angenehm und wie in den Geschichten, die ich so gerne las, war alles voll von Waffen und Rüstungen. Und dann war da noch Ikehara-sama...]<<<<<
- Ronin

Ikehara Takeshi war der Anführer der kleinen Sicherheitsgruppe in der Daisuke die nächsten Jahre arbeiten würde. Außerdem war er ein Vorbild für Daisuke, da er ein Mann der Ehre war und die komplette Gruppe zu ehrenvollem Handeln aufrief. Zusätzlich war er auch ein kompetenter Kämpfer und bildete auch gerne seine Leute aus. Ein Angebot, das Daisuke immer gerne annahm.

Die Abneigung gegen die kriminellen Machenschaften der Yakuza schlugen in dieser Zeit in Verachtung um, was zu Spannungen mit seiner Familie und langsam auch zur Entfremdung führten. Daisuke begann sich mehr und mehr als traditioneller Samurai zu sehen, der seinem Herrscher diente. Glücklicherweise liesen ihn die Yakuza, die nach ihrer eigenen Lesart in seine Zukunft investiert hatten in Ruhe, da sie keine spezielle Verwendung für ihn hatten und auch weil Natsuo heimlich Extraarbeiten für seine Arbeitgeber ausführte, um sie von Daisuke fernzuhalten.

>>>>>[Als wir 2051 nach Chiba verlegt wurden, habe ich meine Familie nur noch zu Geburtstagen gesehen. Meist sprachen wir nicht viel, das vermeidet einen Streit. Ich kann nicht verstehen, warum man sich den Umständen einfach so ergibt und nicht versucht die Situation zu verbessern. Die Tatsache, dass IntSec uns günstigen Zugang zu Implantaten verschaffte machte es wohl auch nicht besser. IntSec zahlte gut, und zusammen mit dem Angebot gab es einen rechten Wettbewerb, wer sich welche Cyber- und Bioware implamtieren lies. Immerhin ermöglicht es uns besser zu kämpfen und damit auch besser zu dienen. Als ich mein erstes Smartlink bekam war ich noch nichtmal 18. Ich konnte kaum schießen, aber mit der Unterstützung konnte ich problemlos ein Ziel anvisieren. Und so wurde es über die Jahre immer mehr. Als ich im Krankenhaus nach dem Verstärken der Muskeln zum ersten Mal aufgestanden bin, hatte ich das Gefühl mich schneller zu bewegen als ich es verstand. Ehrlich gesagt, habe ich dieses Gefühl auch heute noch manchmal. Die Ärzte sagten, es sei das Zeichen der Natur, dass man trotz allem Grenzen hat.]<<<<<
- Ronin

Das Angebot von Cyber- und Bioware speziell an die Metamenschen bei Fuchi International Security war auch ein geheimes Testprogramm. Nicht nur wurden gerne Testvarianten von Implantaten verwendet, was zu mehrfachen Operationen führte, wenn ein Implantat nicht korrekt funktionierte, sondern auch die Grenzen des Biosystems wurde so getestet. Orks und Trolle waren auch hier wunderbar robuste Testsubjekte.

Wie alle guten Dinge musste auch diese Zeit enden. Ein Führungswechsel innerhalb von Fuchi führte zur Einstellung der Metamenschen-Truppen. Alle, die bei den Experimenten mitmachten wurden entlassen, und die komplette Operation totgeschwiegen.

Die ohnehin große Enttäuschung von Daisuke wuchs noch weiter als der Kern seiner Einheit beschloss sich den Yakuza anzuschließen. Diese erkannten ihre Chance geübte Ex-Sicherheitsleute in ihre Reihen zu holen.

Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, versuchte Daisuke erfolglos einen anderen Herren zu finden.

>>>>>[Es war als ob sich die Konzerne gegen mich verschworen hatten. Und das nach über 7 Jahre treuen Diensten. Als ich dann von einem ehemaligen Kameraden hörte, dass Ikehara nach Amerika geflogen ist, um dort neu zu starten, stand mein Entschluss fest. Er würde wissen, was zu tun ist, um nach diesem Schlag ins Gesicht wieder auf die Beine zu kommen. Nachdem ich auch keine Flugtickets buchen konnte, die Ausreise wurde mir verwehrt, beschloss ich meine wichtigsten Sachen zu packen. Viele der alten Erinnerungen blieben zurück, nicht zu vergessen Waffen im Wert von mehreren tausend Yen. Trotzdem verlies ich Tokio in der Nacht zum 12. Juni 2055 versteckt in einem Fischerboot. Zu meinem Glück konnte man starke Arme auf allen Schiffen gut gebrauchen, und so kam ich nach über 3 Monaten auf See in Seattle an.]<<<<<
- Ronin

Ohne eigenen Plan, versuchte Daisuke nun Ikehara zu finden. Kein leichtes Unterfangen in einem Megaplex. Nach fast einem halben Jahr, in dem sich Daisuke mit legalen Gelegenheitsjobs und halblegalen Sicherheits"gigs" über Wasser hilt konnte er einen Hinweis auf Ikehara Takeshi finden. Ein Treffen auf einem Supermarktparkplatz sollte allerdings zum Verhängnis werden, da die Nachforschungen wohl auch einen Policlub aufmerksam machte, die den wartenden Ikehara trotz seiner Gegenwehr überwältigte und ermordete. Daisuke kam gerade rechtzeitig, um die Autos in der Ferne verschwinden zu sehen.

>>>>>[Ich hatte schon so manchen Toten gesehen, keine Frage. Aber Ikehara-sama leblos, mit nur noch einem halben Gesicht auf diesem verdreckten Parkplatz zu sehen war ein Realitycheck. Das ist nicht wie Helden sterben sollten. Vielleicht ist es auch wie Helden sterben und wir schmücken uns die Geschichten über sie so lange aus, bis sie von der Realität soweit entfernt sind, bis wir sie ertragen können. Trotz allem ist Ikehara-sama nun tot, seine Leiche verbrannt. Mein Leben geht weiter. Obwohl ich keine Schande über mich gebracht habe, habe ich keinen Herren. Wie die alten Ronin werde ich nun mein Glück versuchen. Hier in der Stadt, in der es genug Nachfrage für Leute wie mich gibt. Und wie die edlen der Ronin muss ich nicht meine Ideale verraten, um weiter zu machen. Und sollte ich Ikehara-sama's Mörder jemals finden, so könnte ich meine Ehre für die Gerechtigkeit aufs Spiel setzen.]<<<<<
- Ronin

Connections

Clubbesitzer "Michael Bryan" (2)
Chef vom Oberschicht-Nachtclub "The Blossom" in Bellevue, kennengelernt bei der Suche nach Ikehara, da er sich dort mehrfach aufgehalten hatte
Schieberin "Mugsy" (1)
Erster Kontakt in Seattle und gutbezahlte Hilfe die ganze Zeit
Detektiv "Kareem Dalton" (1)
Hat Daisuke bei der Suche die letzten 3 Monate geholfen
Straßendoc "Hank Mcfarland" (1)
Von Mugsy vermittelter Doc, der sich auch um die Cyber- und Bioware kümmert.

Aussehen

2,65 m gross, breit, mit schwarzen Haaren, die nach Möglichkeit sauber auf 1 cm gehalten werden und nur den Bereich zwischen den beiden 15 cm langen, gebogenen Hörnern beschränkt werden. Die Hörner werden regelmäßig gefeilt, um ein sauberes, unknotiges Bild zu vermitteln. Die Haut ist hellrosa, die Augen sind grün. Dank der Skelettverstärkung bringt es Daisuke auf anschauliche 300 kg. Insgesamt legt Daisuke großen Wert auf ein sauberes Auftreten, wenn es sich einrichten lässt. Üblicherweise trägt er Sicherheitskleidung, in einem Schnitt wie er vom aktuellen Trend abhängt. Für offizielle Anlässe putzt er sich aber auch heraus und scheut nicht vor Anzügen zurück.

Wohnung

Kleine Mittelschicht-Wohnung in Snohomish mit freundlichen Nachbarn (+1), die den gutgekleideten Troll als netten Nachbarn akzeptiert haben (und hohe Stärke kann auch manchmal den Nachbarn helfen) in einer ruhigen Gegend (+1). Vielleicht hilft es auch, dass er einfach kein BTL-Dealer ist, wie das kaputte Pärchen in der Kellerwohnung (-1). Daisuke trägt Oberschicht-Kleidung.

Antworten (Fragen aus Grundregelwerk)

Geboren am 18.6.2031 in einem Slum in Tokio und damit zu Spielstart 24 oder 25 Jahre alt.

Er wuchs als zweiter Sohn in einer vierköpfigen Familie auf, die Eltern waren verheiratet, der Vater verlor durch eine Verletzung seine Arbeit und die Familie rutschte in die Abhängigkeit der Yakuza.

Daisuke hat keine eigene Familie und im Moment macht er sich keine Gedanken darüber. Sollte er irgendwann Frieden mit seiner Vergangenheit und seinem verlorenen Traum machen, hätte er bestimmt nichts gegen eine Familie.

Daisuke wurde oft von seiner Mutter mit auf den lokalen Markt genommen, wo er mithalf und von Yakuza nicht nur für Botengänge benutzt wurde, sondern auch einfache Bildung genoss.

Nach japanischem Vorbild ist Daisuke davon überzeugt, dass jeder seinen Platz in der Welt finden muss und dass es für die meisten Menschen das Folgen eines Herren ist. Er praktiziert privat eine typisch abgeschwächte Form des Shinto, besitzt eine kleine Buddha-Statue und glaubt, dass seine Ahnen über ihn wachen.

Er versucht den Vorstellungen des Bushido gerecht zu werden. Dabei besitzt er eine Verachtung für alle, die er für ehrlos halten. Seine Abneigung gegen Gaijin, also Nicht-Japaner hat sich in den Monaten in Seattle abgeschwächt, ist aber noch nicht ganz verschwunden. Töten wird Shinto normalerweise nur in Situationen, in denen ein Gegner nicht "unschuldig" ist. Ehrloses Verhalten anderer ignoriert er meist. In der richtigen Situation kann es allerdings schon sein, dass er auch versuchen wird schwächere zu schützen, auch wenn sie nicht seine Schützlinge sind.

Aktuell versucht er vor allem sich damit abzufinden, dass er seine Heimat verlassen musste und seinem Bild eines Samurai nicht gerecht wird. Das Leben bietet hier viele Ablenkungen, z.B. das Verdienen von Geld. Außerdem hält er die Augen nach dem Mörder seines ehemaligen Anführers offen.

Schattenläufer ist Daisuke per se (noch) nicht, bisher ist er nur auf dem Weg dorthin, da er die Fähigkeiten mitbringt und auch nicht mehr davor zurückschreckt.

Er ist eher ruhig und bedacht. Vor allem mit Fremden meidet er Gespräche und kann sehr gut mit sich selbst alleine sein. Dabei versucht er in allen Situationen Selbstkontrolle zu wahren.

Qualitäten: Er ist geduldig und idealistisch.

"Macken": Er mag Interaktion mit Fremden nicht besonders und versucht den Situationen auszuweichen, soweit möglich. Sein sauberes Auftreten soll unangenehme Situationen vermeiden

Was er nicht mag: Ehrloses Verhalten, Überhastete Aktionen, Yakuza, Die Farbe Braun

Was er mag: Gravieren, Ruhe, Japanische Folklore, Action-Epos-Trids (auch wenn er es nicht zugibt)